Die großen Wechselausstellungen

13.02.18 > 09.09.18

Blick auf den chinesischen Comic

Bilderketten von anderswo

Die ältesten chinesischen Bildbände wurden im Holzschnittverfahren hergestellt. Sie stammen aus dem Jahre 868, lange bevor Gutenberg die Druckkunst erfand. Der Manhua (der chinesische Comic) hatte seine Blütezeit dagegen erst in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, genau wie in Belgien. Monsieur Wang, der erste Serienheld des chinesischen Comics, tauchte 1929 auf, im selben Jahr wie Tim und Struppi. Die berühmteste chinesische Comicfigur, San Mao, wurde 1935 erschaffen, gleichzeitig mit Der blaue Lotus, dem Abenteuer von Tim und Struppi in China!

Aber zu den chinesischen Comics gehören auch die Lianhuanhua, die das Erbe einer jahrtausendealten Tradition von Bildergeschichten darstellen. Die kleinen Broschüren im Format 12,5 x 10 cm wenden sich an ein breites Publikum. Jede Ausgabe enthält eine Illustration und ein Rezitativ pro Seite. Sie werden in millionenfacher Auflage produziert und sind oft schlecht gedruckt, doch hinter ihren Illustrationen verbergen sich regelrechte Meisterwerke.

Als China sich zu Beginn des XXI. Jahrhunderts dem Weltmarkt öffnete, wurde dort auch der europäische, amerikanische und japanische Comic entdeckt. Die Autoren ließen sich von den neuen Medien inspirieren und übernahmen das Prinzip der in Kästchen unterteilten Seiten, in die der Dialog integriert wird. Während ein erwachsenes Fachpublikum sich für den westlich orientierten Comic interessiert, begeistern sich die jungen Generationen für den asiatischen Manga-Stil, den sie als japanischen Trickfilm schon mit der Muttermilch aufgesogen haben.

Ob in China oder Westeuropa, unabhängig von der Gattung, die sie produzieren, der Durchbruch gelingt immer den begabtesten Autoren. Ihre Werke wurden von einer Bevölkerung von einer Milliarde dreihunderttausend Menschen ausgewählt, und es ist sehr wahrscheinlich, dass auf dieser Ausstellung einige der besten Autoren des Planeten zu finden sind.

Kuratoren: JC De la Royère und LUO Yiping.
In Zusammenarbeit mit
China Arts and Entertainment Group und miit der Unterstützung der Region Bruxelles-Capitale und der Chinesischen Botschaft in Brüssel.

Tags : Museum / Strip / Ausstellung / Ausgabe

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